Der Staat greift Familien bei der Finanzierung des Eigenheims in Form vom Baukindergeld unter die Arme. Dieses Baukindergeld wird nicht in Form einer Einmalzahlung ausgezahlt, lässt sich aber dennoch clever für die Finanzierung der Wunschimmobilie nutzen. In einigen Fällen lässt sich diese „Finanzspritze“ in eine Baufinanzierung einbauen.
Baukindergeld beträgt 12.000 Euro pro Kind
Wenn Eltern Wohneigentum kaufen, erhalten sie unter bestimmten Bedingungen 12.000Euro Baukindergeld für jedes Kind. Bei beispielsweisen drei Kindern können so stolze 36.000Euro zu Stande kommen. Während zehn Jahren gibt es pro Kind 1200Euro unter der Voraussetzung, dass dieses am Tag der Antragstellung jünger als 18 Jahre ist, kindergeldberechtigt ist und im Haushalt der Eltern lebt. Zudem dürfen beide Eltern zusammen maximal 75.000 Euro brutto verdienen. Hinzu kommt ein jährlicher Freibetrag in Höhe von 15.000 Euro pro Kind. Bei drei Kindern darf das Haushaltseinkommen also bei 120.000 Euro brutto liegen. Da, wie oben beschrieben, dieser Geldsegen nicht per Einmalzahlung ausgezahlt wird, können Eltern diesen Betrag somit nicht als Eigenkapitalanteil beim Kauf der Immobilie nutzen. Es gibt aber drei clevere Möglichkeiten, diesen Zuschuss optimal zu nutzen.
Baukindergeld in Bausparvertrag investieren
Eltern können das Baukindergeld jährlich in einen Bausparvertrag investieren. Dies sichert die aktuell günstigen Zinsen langfristig und erhöht die Planungssicherheit signifikant. Eine gute Planung ist wohl auch hier unerlässlich. Nach Möglichkeit sollte der Bausparer nach Ende der Zinsbindung der Baufinanzierung zugeteilt werden. Durch den Bausparer wird das Zinsänderungsrisiko signifikant gesenkt. Bei einer Baufinanzierungssumme von anfänglich 200.000 Euro und einer jährlichen Tilgung von 2,5 Prozent nach 10 Jahren eine Restschuld von knapp 145.000 Euro. Fließt das Baukindergeld während dieser Zeit jährlich in einem Bausparer in Höhe von 60.000 Euro so ist nur noch ein Betrag von etwa 85.000 Euro dem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt.
Jährliche Sondertilgungen als Turbo für die Tilgung
Darlehensnehmer können mit der Bank eine Sondertilgungsoption vereinbaren. So können jährlich beispielsweise 5 Prozent des Finanzierungsvolums vorzeitig und kostenlos zurückgezahlt werden. Dies verringert die Zinslast. Neben dem Baukindergeld können auch Erbschaften, Gehaltserhöhungen oder Schenkungen für die Sondertilgung genutzt werden.
Tilgungssatz der Baufinanzierung erhöhen
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Erhöhung des Tilgungssatzes, in dem man das monatlich ausgezahlte Baukindergeld sofort in die monatliche Rate einkalkuliert. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Baukindergeld nur maximal 10 Jahre lang ausgezahlt wird.
Beantragung bei der KfW
Das Baukindergeld kann bei der KfW-Bank beantrag werden. Die Förderung muss nach dem Einzug, jedoch spätestens innerhalb von drei Monaten beantragt werden. Als Stichtag gilt das Datum der Meldebescheinigung der Gemeinde. Wer die Frist versäumt verliert den kompletten Anspruch auf das Baukindergeld. Zur Beantwortung von weiteren Fragen rund um das Thema Baufinanzierung stehen wir gern zur Verfügung.
